Resilienzförderung und Prävention kognitiver Verzerrungen bei Studierenden

Die kognitive Bewertung / Einschätzung (mehrdeutiger) Situationen bestimmt das emotionale Erleben maßgeblich und wird als zentraler Mechanismus der Aufrechterhaltung und raschen Wiederherstellung psychischer Gesundheit während oder nach stressvollen Lebensumständen (Resilienz) diskutiert. Nach aktuellen Forschungsergebnissen gilt Resilienz als dynamisch, lebenslang erlernbar und trainierbar. Das Ziel dieser Längsschnittstudie ist die Untersuchung der Effekte eines evidenzbasierten, gemischten (Blended Learning Format) Resilienztrainings („Auf Kurs bleiben“) auf die Stärkung der psychischen Resilienz und die Verringerung depressiver kognitiver Verzerrungen im Kontext situativer Bewertungen. Insgesamt N=588 Studierende wurden in die Studie eingeschlossen und dem Experimental- (N=273) bzw. dem Kontrollgruppenarm (N=315) zugeordnet. Die Experimentalgruppe nahm an insgesamt 3 Präsenztrainings und 8 Online-Modulen teil. Beide Gruppen bearbeiteten parallel zueinander sowohl vor als auch nach dem Training sowie nach 12 Monaten Fragebogenverfahren zu psychischer Gesundheit, Stressbelastung, Resilienzfaktoren und ein Experiment zu kognitiven Verzerrungen. Wir operationalisierten Resilienz nach aktuellen Forschungsbefunden als Endprodukt eines dynamischen Anpassungsprozesses, indem wir mentale Gesundheit ausgehend von der selbstberichteten Stressbelastung der Studienteilnehmer vorhersagten. Unsere vorläufigen Ergebnisse zeigen, dass jene Studienteilnehmer, die das Resilienztraining erhielten, überzufällig höhere Resilienzwerte aufwiesen sowie signifikant geringere kognitive Verzerrungen berichteten. Weitere Auswertungen werden aktuell durchgeführt.

Mitarbeiter:
Prof. Dr. Michèle Wessa (Leiterin),
M. Sc. Eike Strömer
Dipl.-Psych. Sandra Schönfelder
M. Sc. Eliza Isabel Eckhardt
M. Sc. Anna Katharina Bergmann
Dipl.-Psych. Mila Domke-Wolf