AStER: Acute Stress and Emotion Regulation

Die Art und Weise, wie wir eine Situation interpretieren und bewerten trägt maßgeblich und unmittelbar dazu bei, wie wir emotional auf diese Situation reagieren. Die Fähigkeit, so selbst zu steuern, welche Emotionen wir wann und wie intensiv empfinden, bezeichnet man Emotionsregulation. Hierbei wird zwischen verschiedenen Strategien unterschieden. In der psychologischen und neurowissenschaftlichen Forschung hat sich die kognitive Umbewertung von emotionalen Informationen als eine der effektivsten Strategien zur Regulation von Emotionen herauskristallisiert und wird als möglicher Resilienzmechanismus diskutiert. Diese Strategie wird vor allem durch eine Aktivierung von präfrontalen Gehirnregionen vermittelt, die wiederum die Aktivität von tieferliegenden, sogenannten limbischen Regionen, wie der Amygdala, dämpfen. In Situationen, in denen wir jedoch zusätzlich unter akutem Stress stehen, geraten die Funktionen des präfrontalen Kortex aus dem Gleichgewicht. Als Folge sind Prozesse, die durch präfrontale Areale vermittelt werden, weniger effektiv und die Fähigkeit zur Regulation von Emotionen möglicherweise beeinträchtigt. Bisher gibt es jedoch nur wenige Studien, die solche stressbedingten Einbußen der Emotionsregulationsfähigkeiten sowie deren neurobiologischen Grundlagen untersucht haben.
Diese Forschungslücke möchte die AStER-Studie schließen, indem zunächst in einer ersten Studie die differentiellen Einflüsse von akutem Stress auf neuroendokrine Systeme und neuronale Netzwerkstrukturen mittels funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) untersucht werden. Anschließend sollen stressbedingte Beeinträchtigungen der Emotionsregulationsfähigkeit konkret geprüft und individuelle Unterschiede in der Emotionsregulationsfähigkeit infolge von Stress eruiert werden. Somit trägt die AStER Studie maßgeblich zur Erforschung stressbedingter Dysfunktionen, sowie möglicher Resilienzmechanismen bei.

Studiendauer:
Oktober 2016 bis März 2020

Förderung:
Projekt C05 im Rahmen des SFB1193 „Neurobiologie der Resilienz“, Deutsche Forschungsgemeinschaft

Mitarbeiter:
Prof. Dr. Michèle Wessa (Projektleitung),
Dr. Giannis Lois, 
Dr. Magdalena Sandner,
Dr. Peter Zeier