Defizite in der gesichtsausdrucksbasierten Emotionserkennung bipolarer Patientengruppen – Eine Metaanalyse

Schwierigkeiten der Emotionsregulation sind ein integraler Bestandteil des bipolaren Störungsspektrums (Phillips, Ladouceur & Drevets, 2008). Bisweilen ist jedoch unklar, ob und inwiefern Patient/innen mit einer entsprechenden Diagnose auch Defizite hinsichtlich der Verarbeitung von Gefühlszuständen anderer Personen zeigen (Rocca, Heuvel, Caetano, & Lafer, 2009). Die Masterarbeit dient der quantitativen Einordnung uneinheitlicher Befundmuster aus fünfzehn Jahren Forschung: Im Fokus Untersuchung steht die Frage danach, ob die Bipolare Störung die Fähigkeit gesichtsbasierte affektive Hinweisreize (z. B. Lächeln, Stirnrunzeln) adäquat zu verarbeiten relativ zu gesunden Kontrollen verändert (z. B. Lembke & Ketter, 2014). Darüber hinaus sollen kontroverse Resultate innerhalb einer Moderatoranalyse spezifiziert werden: Ist Variabilität innerhalb der Ergebnismuster auf (1) unterschiedliche Paradigmen der Gefühlsidentifikation (z. B. Benton Facial Recognition Test, Penn Emotional Acuity Test), (2) die zu bewertende Emotion (z. B. Traurigkeit, Freude, Überraschung), (3) unterschiedliche Phasen innerhalb des Störungsverlaufs (i. e. Euthymie, Manie, Depression) oder (4) demographische Variablen (z. B. Funktionsniveau, Alter, Geschlecht) zurückzuführen? Interessierte Masterstudierende sollen (1) einen bereits bestehenden Datensatz erweitern (i. e. Zweitrater) und (2) die Daten hinsichtlich der o. g. Forschungsfragen mit geeigneten Verfahren (Comprehensive Meta Analysis) aufbereiten.
Sie erwartet eine engagierte, unterstützende und kompetente Betreuung. Bei Interesse melden Sie sich bei Prof. Dr. Michèle Wessa (wessa@uni-mainz.de) und/oder Aleksandra Kaurin, M. Sc. (alkaurin@uni-mainz.de).

Referenzen

Lembke, A., & Ketter, T. A. (2014). Impaired recognition of facial emotion in mania. American Journal of Psychiatry, 159, 302–304

Phillips, M. L., Ladouceur, C. D., & Drevets, W. C. (2008). A neural model of voluntary and automatic emotion regulation: implications for understanding the pathophysiology and neurodevelopment of bipolar disorder. Molecular psychiatry, 13(9), 833-857.

Rocca, C. C. D. A., Heuvel, E. V. D., Caetano, S. C., & Lafer, B. (2009). Facial emotion recognition in bipolar disorder: a critical review. Revista Brasileira de Psiquiatria, 31(2), 171-180.