Das Ziel dieses Forschungsprojektes ist es, neue Erkenntnisse über die Ursachen bipolarer, d.h. manisch-depressiver, Störungen zu gewinnen und dadurch effektivere Therapien zu entwickeln. Bipolare Störungen sind durch eine emotionale Instabilität gekennzeichnet, die sich in einer gesteigerten emotionalen Sensibilität und einer neuronalen Überreaktivität auf emotionale Reize widerspiegelt. Bisherige Untersuchungen an bipolaren Patienten haben zentrale Mechanismen der emotionalen Verarbeitung, insbesondere frühe Aufmerksamkeits- und nachfolgende Regulationsprozesse nur wenig berücksichtigt. Das vorliegende Forschungsprogramm untersucht diese Emotionsverarbeitungsprozesse mit spezifischen experimentellen Designs auf unterschiedlichen Reaktionsebenen in manischen, depressiven und euthymen bipolaren Patienten und Patienten mit unipolarer Depression, Verwandte ersten Grades von bipolaren und unipolaren Patienten sowie gesunden Kontrollprobanden. Dieser Forschungsansatz ermöglicht die Identifikation dysfunktionaler Emotionsverarbeitungsmechanismen bei bipolaren Patienten und darüber hinaus die Beantwortung der Frage, ob es sich bei diesen Defiziten um symptomabhängige, diagnoseübergreifende oder störungsspezifische Merkmale handelt, welche zudem potenzielle Vulnerabilitätsmarker für eine bipolare Störung darstellen könnten.
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Studiendauer:
Dezember 2008 - Dezember 2015
Förderung:
Deutsche Forschungsgemeinschaft, Emmy Noether-Förderung (We3638/3-1)
Mitarbeiter:
Prof. Dr. Michèle Wessa (Leiterin), Dipl.-Psych. Sandra Schönfelder