Effekte verschiedener Prädiktoren auf implizite und explizite situative kognitive Verzerrungen: Der Einfluss kognitiver Schemata, Emotionsregulationsstrategien und depressiver Symptome

Kognitive Prozesse beeinflussen unser affektives Erleben nachhaltig. So zeigen aktuelle Forschungsbefunde, dass negative situative Bewertungen die Emotionsregulation beeinträchtigen und mit einer erhöhten Vulnerabilität für stressbedingte psychische Störungen wie Depressionen und Angststörungen assoziiert sind. Demgegenüber werden positive kognitive Verzerrungen wie eine optimistische Denkweise mit psychischer Gesundheit und Stressresilienz in Verbindung gebracht. Während empirische Befunde für explizite kognitive Verzerrungen konsistent sind, liegen heterogene Befunde für einen impliziten Bias vor. Implizite Verfahren haben das Potential, über die Introspektion hinaus Aspekte des menschlichen Erlebens und Verhaltens zu erfassen. In dieser Studie untersuchen wir kognitive Verzerrungen sowohl mit einem expliziten (DUCTUS) und einem impliziten experimentellen Paradigma (ACCT, vgl. Schick und Kollegen, 2013) und beleuchten den Zusammenhang mit kognitiven Schemata, funktionaler bzw. dysfunktionaler Emotionsregulationsstrategien, depressiven Symptomen und Angstsymptomen in gesunden sowie depressiven Studienteilnehmern. Das Ziel dieser Studie ist die systematische Untersuchung des Einflusses dieser Prädiktoren auf implizite und explizite situative Bewertungen. Unsere Ergebnisse werden im Kontext der Prävention stressbedingter psychischer Störungen und im Kontext der (weiteren) Entwicklung von Interventionen zur Förderung der Stressresilienz diskutiert.

Mitarbeiter:
Prof. Dr. Michèle Wessa (Leiterin),
Jun.-Prof Dr. Stefanie Jungmann (Klinische Psychologie, JGU)
Dipl.-Psych. Sandra Schönfelder
M. Sc. Eike Strömer
Dipl.-Psych. Mila Domke-Wolf